Kathmandu, Dezember, 2016 Liebe Förderer der Kinderhilfe Nepal,
Mein Name ist Tenzing Norbu Lama, ich wurde in Nepal in der ab gelegensten Region mit dem Namen Dolpo geboren. Meine Eltern waren sehr arme Bauern und wir lebten aus unseren Ernten. Mein Vater musste mit dem Pferd sechs Tage lag bis zum nächsten größeren Dorf fahren, um seine Ernte von unserem Bauernhof gegen Öl, Salz und Reis einzutauschen. Wir wussten nicht, was Geld war. Ich war das älteste Kind und ich kümmerte mich um meine Schwester und meinen Bruder. Ich kochte und musste auf den Feldern helfen. Es gab keinen Arzt und keine Schule in unserem Ort. Gesundheit und Bildung gab es nur im buddhistischen Kloster. Die Mönche waren unsere Lehrer und versuchten unseren Kranken mit traditionellen Medikamenten und Gebeten zu heilen. Wenn ich Zeit hatte, ging ich zu ihnen um von Ihnen Lesen und Schreiben zu lernen. Als mein Vater von einer
seiner Reisen mit dem Pferd zurück kam starb er plötzlich.
Ich war damals zehn Jahre alt. Ein Jahr später starb meine Mutter
an Tuberkulose. Mein Onkel und meine Tante konnten drei Waisen nicht
ernähren, deshalb gaben sie mich einem Reisenden mit, der mich
nach Kathmandu brachte. Von der nächsten Bus Station fuhren wir
in neun Tagen nach Kathmandu. Eines Tages hörte ich, dass es ein neues Gesetz in Nepal gab das Kinderarbeit verbot. Ich sagte meinem Herrn, dass ich gehen und mich beschweren würde, wenn er sich weigerte, mich zur Schule zu schicken. Er hatte keine andere Wahl und erlaubte mir, von 6 bis 10 Uhr morgens zur Schule zu gehen. Weil ich vorher so viel gelernt hatte, konnte ich gleich eine höhere Klasse besuchen. Ich bekam die größte Chance meines Lebens als einer meiner Lehrer, der von meinen Willen zu lernen, beeindruckt war, mich zur Kinderhilfe Nepal brachte. Danach konnte ich aufhören zu arbeiten und ich bekam gutes Essen, genügend Zeit zum Schlafen und ernsthaft zu lernen. Ich bekam auch Liebe und Anleitung und bestanden mein College Prüfung mit sehr guten Noten. Zu dieser Zeit lernte ich meine Frau Smita kennen. Sie war ein Waisenkind und war in einem SOS-Kinderdorf erzogen worden. Sie war eine ausgezeichnete Studentin aber das SOS-Kinderdorf konnte ihr weiteres Studium nicht bezahlen. Wir erhielten die große
Chance durch die Unterstützung der Kinderhilfe Nepal in Bangalore
in Indien weiter zu studieren und einen Bachelor in der Physiotherapie
zu erreichen. Das war in Nepal nicht möglich. Wir studierten sehr,
sehr hart und sechs Jahre später bekamen wir beide einen Master
Abschluss. Smita hat jetzt ein Master Abschluss in Physiotherapie und
hat sich auf Pädiatrie spezialisiert. Jetzt ist sie Professorin
an der Universität Kathmandu. In dieser Zeit erhielt ich einen
Master Abschluss in Neurologie. Im Vergleich zu anderen gebildeten Menschen verdienen Smita und ich ganz gut und wir lieben unsere Arbeit. Ich bin mir bewusst, das Nepal innerhalb von 30 Jahren aus dem Mittelalter in das 21. Jahrhundert kam und SIE diejenigen sind, die dies ermöglicht haben. Meine Schwester und mein Bruder Leben immer noch im Dolpo Gebiet und ich helfen ihnen so weit wie möglich. Smita und ich werden nie vergessen was Sie uns gegeben haben. Ohne Ihre Unterstützung wären wir noch arme Menschen mit großen Problemen um zu überleben. Wir sind froh, heute die Chance zu bekommen, ein großes Dankeschön an Sie alle zu schicken. Sie werden immer in unseren Herzen und unseren Geist bleiben. Wir wünschen euch
allen ein frohes Weihnachtsfest sowie gute Gesundheit und Glück
für das Jahr 2017! |