Material
Holz war in Zentral Tibet früher ein kostbares Material, das aus holzreicheren Gebieten wie Ost-Tibet, Nepal oder Bhutan importiert werden musste. Es wurde im Kloster- und Häuserbau verwendet. Seltener für buddhistische Kultfiguren. Kleinere Äste waren für diese Baumaßnahmen ungeeignet. Für die Herstellung der Zanpar Formen waren diese anderweitig sonst nicht verwertbaren Reste jedoch ideal.
Im Allgemeinen wurden für die Zanpars Holzarten mit sehr feiner Maserung benutzt, denn nur darin konnten Schnitzereien mit der nötigen Feinheit angefertigt werden welche eine Identifizierung der abgebildeten Motive ermöglicht.
Verwendung fanden unter anderem Wildkirsch-, Hasel- und Walnussholz. Da diese Praktiken allerdings sehr weit verbreitet waren, konnten auch andere Hölzer zum Einsatz kommen. Das Holz einiger Zanpars hat eine ziemlich rote Farbe, wodurch man sofort an das Holz des Shorea robusta denkt, welches in Nepal häufig für sehr feine Schnitzereien verwendet wird.
Außerdem wird in Bezug auf die Herstellung von Zanpars von Birkenholz gesprochen. Die Textur des Holzes der westlichen Birke scheint sich geringfügig von den Birken zu unterscheiden, welche in größerer Höhe und in einem raueren Klima wachsen. Da letztere sich langsamer entwickeln, entsteht eine feinere Maserung und das Holz eignet sich somit besser für Schnitzereien.
Durch die Gebrauchsspuren sowie die Patina ist die Oberfläche oft auch in sehr schlechtem Zustand, wodurch eine ernsthafte Bestimmung der Holzart unmöglich wird. Um eine glaubwürdige Untersuchung durchzuführen, müsste ein Querschnitt des Holzes untersucht werden, was aber einer Zerstörung der Objekte gleichkäme.
Das Holz wird nicht geweiht, weder vor noch nach dem Schnitzen.
In vielen Fällen waren es die Mönche selbst, welche die Tafeln für den Druck der heiligen Schriften schnitzten und mit Hilfe der Holzschnitttechnik die Zanpars fertigten. Für die Vervielfältigung war seine sehr genaue Arbeit nötig, welche sich in der Feinheit der dargestellten Motive widerspiegelt. Neben Bildern wurden auch regelmäßig Buchstaben eingraviert. Nur die Lamas besaßen das Wissen, welches zur Herstellung dieser Objekte nötig war.
Die Darstellungen auf den Zanpars wurden aber auch von Tischlern mit Laienstatus geschnitzt. Die Verteilung der Aufgaben ist nicht ganz klar. Es ist zu bezweifeln, dass Laien die oft sehr detailreichen Darstellungen alleine schnitzen konnten. Häufig waren sie Analphabeten und deshalb nicht in der Lage, die komplizierten tibetischen Buchstaben selbständig zu schnitzen. Vermutlich haben die Tischler unter Aufsicht der Lamas gearbeitet.
Dennoch lassen sich heute manche Tsampar-Inschriften nicht entziffern und übersetzen. Die Tatsache der fehlenden Schriftkenntnisse der Laien könnte erklären warum. Eine andere Möglichkeit ist, dass diese Texte in einem Dialekt oder einer lokalen tibetischen Sprachvariante verfasst wurden welcher bzw. welche für westliche Experten heute nicht mehr zu übersetzen sind.
In einigen Fällen sind Unterschiede in der Ausführung zu erkennen, dennoch bleibt häufig offen, ob die Buchstaben Laien oder von Lamas geschnitzt wurden