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Tibetische Tsha Tshas

von Chen Dan - veröffentlicht von China Intercontinental Press

Das Wort »Tshatsha« stammt aus dem Sanskrit und bezeichnet geformte Tonfiguren, die speziell in tibetischen Buddhismus verwendet werden. Der italienische Tibetologe Tucci schreibt in seinem Buch »Tibet Archäologie«. Das Wort »Tshatsha« stammt hat seinen Ursprung in Dialekten des zentralen und nördlichen Indiens und steht im engen Zusammenhang mit der Stupa. Der Brauch, eine Stupa mit Tshatshas zu füllen stammt ebenfalls aus Indien. Um die Bodhisattva Gelübde einzulösen, kauften Pilger Tshatshas und verbargen sie in geweihten Orten wie Mani Mauern, Höhlen oder eben Stupas. Das Tshatsha versinnbildlicht so bestimmte Wünsche der Pilger.

Weil der Buddhismus in Indien allmählich zurückging und am Ende des 12. Jh. fast völlig verschwand, gab es danach in Tibet mehr Tshatshas als in ihrem Ursprungsland. Nachdem der Buddhismus im 7. Jh. in Tibet eingeführt wurde, entwickelte er sich dort weiter. Die Entwicklung und Veränderung des tibetischen Buddhismus hatte großen Einfluss seine Kunst.

Normalerweise sollte man annehmen, dass Alter und Herkunft von Tshatshas leicht nach bestimmten religiösen Perioden und entsprechenden künstlerischen Stilen unterschieden werden können. Dies ist aber es nicht der Fall. Die geringe Größe der Tshatshas erleichterte ihre Verbreitung über den gesamten tibetisch buddhistischen Himalaya. Das machte es schwierig, geografische Herkunft und Stil näher zu bestimmen. Experten können in der Regel nur allgemeine Aussagen zu ihren Stilen und Altersmerkmalen machen.

Im frühen Zeitraum des tibetischen Buddhismus [7. Jh. bis 9. Jh.] wurden immer mehr Tshatshas - zumeist aus Ton - hergestellt. Während der Zeit der Unterdrückung des Buddhismus durch König Langdarma [838-842] wurden fast alle Buddha-Statuen, Schriften, Wandbilder und eben auch Tshatshas zerstört. Ihre Größe und Fragilität erleichterte dieses Zerstörungswerk erheblich.

Während der Regentschaft des Königs Langdarmas in Tibet war der tibetische Buddhismus dort fast verschwunden und damit auch seine Tshatshas.

Von der zweiten Hälfte des 10. Jh. bis in das 13. Jh. begann der tibetische Buddhismus wieder in Tibet zu gedeihen. Im Anfangsstadium dieses Zeitraums übernahmen die Tshatshas Form- und Stilmerkmale der Swat Region im Nordwesten von Indien, Pala im Nordosten von Indien, Kaschmir und Gilgit. In der Zwischenzeit wurden sie in einem gewissen Grad auch von der Kunst Nepals und Chinas beeinflusst. Tshatshas zeigten vorwiegend Buddhas und Bodhisattvas. Es gab quadratische, runde und anderen geometrischen Formen und die Herstellung war relativ einfach und grob. Später wurden Tshatshas in immer größeren Mengen hergestellt, was dazu führte, dass die ursprünglichen frühen indischen Vorbilder in Vergessenheit gerieten.

Die weite Verbreitung von Tshatshas in Tibet lag darin begründet, dass die Gläubigen ihr Karma durch die Verehrung von Buddhas und Bodhisattvas positiv beeinflussen wollten. Dazu gehörte auch die Verdienstansammlung. Ein Tshatsha zu stiften gehörte dazu und war eine einfache Möglichkeit sein Karma positiv zu beeinflussen und wurde deshalb von breiten Bevölkerungskreisen praktiziert.

Evolution des Kunststils

Die frühen indischen Formen wurden nach und nach aufgegeben. Vom 14. Jh. bis zum frühen 17. Jh. schritt die Entwicklung von Tshatshas weiter voran. Dabei wurden wieder indische, nepalesische und andere Vorbilder herangezogen. Auch die Herstellungsprozesse und Techniken wurden verbessert. Die tibetischen Handwerker entwarfen neue Formen. Diese neuen Formen zeigten lokale Unterschiede. Tshatshas wurden im Laufe der Zeit zu buddhistischen Kunstwerken mit den ästhetischen Stilmerkmalen der tibetischen Kultur. Diese neuen tibetischen Tshatshas verbreiteten sich auch in Qinghai, Gansu, Sichuan, Yunnan, in der Mongolei und in anderen Orten.

Dieser Zeitraum fällt auch in die Zeit, als die Kunst der Tibeter und Han Chinesen sich annäherten. Tibeter und Chinesen und überahmen gegenseitig Stile und Techniken und profitierten so gegenseitig davon.

Nach der Mitte des 17. Jh.s achtete der Kaiserhof der Qing-Dynastie [1644-1911] immer auf die grundlegende nationale Politik der Aufrechterhaltung ihrer Herrschaft über die mongolischen und tibetischen Gebiete und auf die Einhaltung der Sicherheit der nordwest- und südwestlichen Grenzgebiete. Darüber hinaus pflegte der Kaiserhof die Beziehungen mit dem tibetischen Buddhismus. Die Entwicklung des tibetischen Buddhismus und der buddhistischen Kunst wurde stark gefördert. Mit zunehmenden Austausch zwischen China und Tibet wurde eine große Anzahl von Elementen der chinesischen Kultur in die religiöse Kunst von Tibet eingeführt. Zunächst gab es einen Austausch zwischen beiden Kulturen. Später nahm der Einfluss der chinesischen Kultur auf die tibetische zu. Die tibetische Malerei wurde dadurch formaler, es bildeten sich Standards. Es gab in der tibetisch-buddhistischen Malerei Regeln für die Statuen, Wandmalereien, Thangkas, Skulpturen und auch für Tshatsha Formen. Sie bildeten die Grundlage für die Ausbildung der Künstler. Die Kunst des tibetischen Buddhismus erreichte damals ihren Höhepunkt.

Die Entwicklung der Tshatshas schritt ebenfalls voran. Tshatshas bekamen ein festgelegtes Design, übersichtliche Anordnungen und feinere Bilder. Die Dreidimensionalität nahm zu. Viele raffinierte kunstvolle Tshatshas entstanden in dieser Zeit.

Allerdings gab es auch relativ schlichte Formen einiger Volkskünstler die natürlich, lebendig und voller Temperament waren. Dieses Tshathas waren ikonographisch nicht reglementiert und frei von jeglichen Zwängen.

Guge Tshatshas

Während der gesamten Entwicklung der tibetischen künstlerischen Stile muss der Ort Ngari erwähnt werden, weil er eine wichtige Rolle in der Entwicklung des tibetischen Buddhismus und Kunst gespielt hat.

In der westlichsten Region Tibets mit dem Tholing Kloster und den Ruinen von Guge gibt es noch heute wunderbare Wandmalereien mit einem ganz anderen Stil als in anderen Teilen Tibets. Sie besitzen offensichtliche Merkmale der frühen buddhistischen Kunst in Indien: Ein Bodhisattva als Wandbild sticht durch auffällige Kurven, sanfte und schöne Formen, runde und hohe Brüste hervor. Die Künstler schufen hier buddhistische Kunstwerke frei von ikonographische Zwängen.

Wie zufällig gab es völlig neue Kreationen ohne die sonst übliche Symmetrie und Normen. Solche Art von Malerarbeiten begeistern, so dass die Menschen das Gefühl, die Freiheit und die Kreativität der Künstler nachvollziehen konnten. In dieser Zeit wurde die Tshatsha Ikonographie durch die Künste der Malerei, Architektur und Skulptur beeinflusst. Die Kunst der Nachbarländer im Süden Tibets wurde ebenfalls integriert. Die Ikonographie des Buddhas erhält lebhafte Körperhaltungen und ausdrucksvolle Gesichtsausdrücke. Viele dekorative Elemente wurden verwendet um Tshatsha Formen zu gestalten. Die Künstler übernahmen stillschweigend die Stile von Indien, Nepal und Kaschmir.

Die Guge Tshatshas bestehen aus weißem feinen Ton, der nicht nur den weichen Charakters der Ikonographie zeigt, sondern auch die feinen Merkmale der Schriften. Neben den Darstellungen von Gottheiten, Buddhas und Bodhisattvas gibt es auch viele Tshatshas in der runden Form einer Stupa.

Fünf Arten von Tshatshas

Tshatshas in Tibet besitzen eine Rangordnung. Experten klassifizieren allgemein Tshatshas in fünf Kategorien je nach Material, Funktion, Kostbarkeit und die Popularität der Hersteller.

Die häufigste Art von Tshatshas besteht aus normalem Ton. Die Herstellung ist nur mit geringen Kosten verbunden. Die Tshatshas können so weit verbreitet werden. Die besseren Tone sind Lehm-Ton, Topf-Ton und weißer Ton. Während der Produktion betten die Künstler Hochlandgerste oder andere Glücksbringer, in die Rückseite der Buddha - Statue ein. Einige werden wie wasserfeste Ziegel gebrannt. Um feinere Strukturen zu erhalten, werden einige werden nach dem Bemalen erneut gebrannt.

"Reliquien Tshatshas" gehören zu den seltensten Arten von Tshatshas. Nach den Riten des tibetischen Buddhismus werden der Dalai Lama, Panchen Lama und einigen anderen großen Lebenden Buddhas in einer Stupa beigesetzt. Vor der Beisetzung des Leichnams wird er einer speziellen Behandlung unterzogen, um ihn zu mumifizieren. Um "Reliquien Tshatshas" herzustellen, wird der Ton mit Asche oder mit dem Blut des Verstorbenen getränkten Textilien vermischt. Es ist das wertvollste aller Tshatshas und wird vor allem als Amulett verwendet. Die Tibeter glauben, dass der Besitz eines Reliquien Tshatshas als Amulett Sicherheit gewährt , vor allen Lebensgefahren schützt und sogar unverwundbar macht. Darüber hinaus wird den Reliquien Tshatshas auch eine medizinische Wirkung nachgesagt. Wenn Tibeter nicht in der Lage sind Medikamente zu bekommen schneiden sie kleine Stücke aus der Tshatshas und essen sie, weil sie glauben, es können alle Krankheiten damit geheilt werden. Viele ähnliche Beispiele waren in der tibetischen Bevölkerung verbreitet. Aber es war schwierig, die Reliquien Tshatshas zu bekommen, die nur bei den Angehörigen der Meister, der Beamten und Aristokraten erhältlich waren.

Bei eine weiteren wertvollen Tshatsha Art wird die Knochenasche von verstorbenen Rinpoches [als Wiedergeburt eines früheren Meisters anerkannte Personen] zusammen mit Ton vermischt. Hohe Lamas in den Klöstern wurden in der Regel eingeäschert. Die Feuerbestattung ist eine der höchsten tibetischen Bestattungsrituale. Generell werden nur Rinpoches und bedeutende Mönche eingeäschert. Nach der Feuerbestattung wurde eine Stupa gebaut errichtet, die mit Tshatsha mit Knochenasche gefüllt wurden. Auf diese Weise konnte der "Buddha- Körper" des Verstorbenen weiter die menschliche Welt segnen. Eine solche Art von Tshatsha heißt »Asche Tshatsha« und ist sehr kostbar.

Eine andere Art von Tshatshas setzen sich aus verschiedenen wertvollen Heilkräutern, wie Perlen, Achat, Safran-Krokus und andere Bestandteile der tibetischen Medizin zusammen und wurde für die medizinische Behandlung verwendet. Auch diese Tshatshas sind wertvoll, da sie nicht nur eine geistige Rolle spielten, sondern vor allem einen praktischen Wert besaßen. Sie halfen dem Besitzer Übel abzuwehren. Es wurden auch kleine Stücke abgebrochen, um eine Krankheiten zu heilen. "Medizin Tshatshas" ähneln Standard Tshatsha in Bezug auf ihre Form, unterscheiden sich aber in ihre Farbe. Darüber hinaus gibt es eine andere Art von Tshatsha namens »Prominenten Tshatsha«, die persönlich durch den Dalai Lama, Panchen Lama, einigen anderen bedeutenden Mönchen oder Prominenten hergestellt wurden. Auf der Rückseite dieser Art von Tshatshas gibt es Verse, Fingerabdrücke oder Spuren der Meister. Unter den Prominenten Tshatshas gibt es auch Medizin Tshatshas, die aufgrund ihrer prominenten Ursprungs auch als besonders wertvoll betrachtet werden.

Von der Form kann Tshatsha der Regel in zwei Arten unterteilt werden: Eine ist zeigt einseitige Buddha Reliefs in runder, quadratischer, triangle und anderer Form. Die zweite Form ist dreidimensional und zeigt Buddha-Statuen oder Stupas. Die Mindestdurchmesser beträgt weniger als 1,5 cm, und der größte mehr als 30 cm. Unter dern Stupa Tshatshas findet sich wahrscheinlich die kleinste, älteste erhalten gebliebene Stupa der Welt. Einige nur 2,1 cm große Stupa Tshatshas zeigen acht kleinen Stupas aus acht verschiedenen Erscheinungsformen von Buddha Shakyamuni auf ihrer Oberfläche. Auf der Oberfläche einer 2,5 cm großen Stupa Tshatsha, gibt es nicht nur Abbildungen von acht verschiedene Stupas, sondern auch zwei Abbildungen tibetischer Mantratexte.

Kleine buddhistische Welt

Tshatshas zeigen meist Buddhas, Bodhisattvas und anderen ikonographische Darstellungen, Stupas und Mantras. Tshatsha sind natürlich grober als ikonographische Objekte aus Metall. Aber unabhängig vom Material bilden die gleichen ikonographischen Regeln ihre Grundlage, um die Grundlagen des tibetischen Buddhismus nicht zu verletzen. Tshatsha sind unter den Menschen allgemein beliebt. Zusammen mit Mani Steinen und Gebetsfahnen werden sie noch heute oft an Stupas, heiligen Höhlen und Seen, Mani-Mauern niedergelegt. Die gemeinsame Form der Tshatsha umfasst Hochreliefs, Reliefs und runde Schnitzereien, die mit Hilfe von Tshatsha Formen oder Stempel hergestellt werden. Danach werden Sie getrocknet und in den meisten Fällen direkt oder erst nach dem Brennen bemalt. Vorrangig werden sie als Füllung innerhalb der von Stupas oder Buddha-Statuen verwendet. So erhalten Stupas und Buddha-Statuen eine Buddha Aura.

In den tibetischen Ritualen besitzen Tshatshas eine Vielzahl von Rollen: Beseitigung von Sorgen, Segen, Schutz und mehr. Außerdem gibt es einen weiteren Sinn: Wenn ein Tibeter krank ist oder stirbt, wird seine Familie Mönche einladen, um für den Kranken oder Verstorbenen zu beten. Auf Grundlage seiner Geburtsdaten werden der Buddha und das Tshatsha gesucht, um die Krankheit zu beseitigen oder um für eine positive Wiedergeburt zu sorgen. Die Familie wird eine bestimmte Anzahl von Tshatshas in Auftrag geben. Diese werden bei der Umrundung heiliger Berge, an heiligen Seen oder an Tempeln niedergelegt, um für Familienwohl beten, für Erfüllung eines Versprechens zu sorgen oder das Böse zu beseitigen.

Mit der Entwicklung der buddhistischen Kultur, wurde das Bild von Tshatshas mit Göttern, Buddhas, Bodhisattvas, Yidams, Dharmapalas usw. erweitert. Die ursprünglichen eher monotonen Inhalte wurden nach und nach verändert, um eine einzigartige Miniaturwelt von Gottheiten zu bilden.

An der Kreuzung der tibetischen heiligen Berge und Seen, wurden viele Schreine errichtet, die mit Tshatshas gefüllt wurden. In der Regel sind sie fast zwei Meter groß, sie werden auch Tshatsha Tempel genannt. Nachdem ein Tempel mit Tshatshas gefüllt wurde, muss er mit Mauern umgeben werden. Es wird nur eine kleine Öffnung frei gelassen, um weitere Tshatshas hinzufügen zu können. Im Laufe der Zeit können so Tausende Tshatshas zusammen kommen. Die Tibeter glauben, dass Umrundung des Tempels gleichbedeutend mit zahlreichen Kloster Zeremonien sind und ihre Sünden im Karma gelöscht werden.

Herstellung

Bei der Herstellung von Tshatsha wird zunächst Hochland Gerste auf einer glatten Platte gestreut. Dann wird der Ton in mehrere Einzelteile getrennt und Gerste auf ihrer Rückseite eingedrückt. Es muss immer eine ungeraden Zahl von Tshathsas sein, denn die Tibeter glauben, dass eine ungerade Zahl ist günstiger als eine gerade ist. Als nächsten Schritt werden Mantratexte, Textilreste oder andere Materialien während eine Gebets in sie eingefügt.

Der Stempel wird mit ein wenig Öl eingerieben, damit sich der Ton später besser von der Form löst. Dann wird die Form auf den Ton gedrückt und mit einem mit einem dicken Stock festgeklopft. Schließlich wird das Tshathsa sorgfältig aus der Form gelöst.

Die so neu geformten Tshatshas müssen im Schatten getrocknet werden, da Sonnenschein sie brechen läßt. Sie können zur besseren Haltbarkeit auch gebrannt werden. Eine werden schließlich auch noch bemalt. Wenn eine bestimmte Zahl von Tshatshas zusammengekommen sind, werden sie durch Mönche mit Gesang geweiht und dann in Tshatsha Tempel platziert

Aufgrund der geringen Größe und der relativ leichten Herstellung ist es leicht, Tshatshas Form im ganzen Land zu verteilen. Tshatshas wurden so zu der Art von tibetisch-buddhistischen Skulpturen, die am häufigsten Tibet zu finden waren. In Tibet, verwendeten vor allem in Armut lebenden Wandermönche oder buddhistische Pilger Tshatshas, indem sie den ganzen Tag an heilige Plätze umrundeten oder zu heiligen Stätten durch das ganze Land pilgerten, um Verdienste anzusammeln. Tibeter spendeten ihnen Geld oder Essen, um ihren guten Willen zu zeigen und um auch eigene Verdienste für ihr Karma anzusammeln.

Tshatsha Stempel oder Formen

Um eine gute Tshatsha Form herzustellen, mußte sie als ist erste Bedingung im Einklang mit der tibetisch buddhistischen Ikonographie stehen. Tshatsha Formen bestehen aus Keramik, Holz, Stein, Eisen, Kupfer, und seltener aus Ochsenhorn und Zellstoff. Zunächst wird ein Prototyp, genau so aussieht wie die spätere Tshatsha hergestellt. Die Tshatsha Form wird häufig bei tibetischen Mönchen und Laien als »Cashigong« bezeichnet. Die meisten alten überlieferten Cashigongs bestehen aus Bronze, Messing und anderen Metallen und auch Keramik, Papier, Holz. Die frühen Cashigong sind sehr selten.

Die Qualität und die Form der Form hängt von den handwerklichen Fähigkeiten des Herstellers ab. In Tibet stellten einige Volkshandwerker auch Formen her, die von strengen und schönen Tshatshas abwichen. Dagegen wurden die ikonographisch korrekten Formen in der Regel von Mönche oder Gurus in Tempeln hergestellt. Sie zeigten hervorragende künstlerischen Ausdruck und genaue und angemessene Darstellung selbst auf die kleinsten Nuancen.

Tshatsha Formen bestehen aus eindimensionalen [das ist die Mehrheit] oder Vollformen [auch dreidimensionale Form genannt]. Die meisten mit den flachen Formen hergestellten Tshatshas sind Reliefs. Es gibt auch runde Arbeiten wie die Stupa Tshatshas. Tshatshas die mit den Vollformen hergestellt werden stellen häufig Statuen wie Shakyamuni, Padmasambhava, Tsongkhapa, Amitabha oder Tara dar. Solche Tshatshas sind groß und relativ komplex, so müssen sie mit einer dreidimensionalen Form hergestellt werden. Nur durch die Kombination von zwei Stempeln [Vor- und Rückseite] kann der gesamte dreidimensionale Körper hergestellt werden. Diese Art von Tshatshas sind äußerst selten und wertvoll.

Tshatsha Formen bestehen in der Regel aus Hartmetallguss, [Kupfer, Messing und Eisen]. Es gibt auch manchmal Stein-und Keramikformen. Sie werden von mehreren Generationen genutzt und es werden so zahlreiche Tshatshas mit ihnen hergestellt.

Über die Autorin:
Chen Dan war ein Absolventin der Abteilung für Journalismus der China School of Journalism und Cornmunication und setze ihr Studium der chinesischen Kultur an der Tsinghua University fort. Sie reiste für ein Dutzend Mal nach Tibet, um die Kultur vor Ort zu studieren. Einmal blieb sie für über ein Jahr in Lhasa. Ihre Erfahrung ermöglichte es ihr, hervorragende Bücher und Artikel über die tibetische Kultur zu schreiben. Ab 2009 schrieb sie für Chinas Tibet-Magazin Artikelüber das tibetische Kunsthandwerk und Kunstsammler. Während ihres Aufenthaltes in Tibet nahm sie bei ihrer Arbeit Tausende von Fotos auf. Viele von ihnen wurden für ihre Arbeiten, die rund 1 Million Wörter umfassen verwendet. Bereits veröffentlicht Werke.

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