Dharmapala Thangka CentreTibetische Antiquitäten


Amoghapasha

10. - 12. Jahrhundert !

Vergleich mit einem nahezu vollständig erhaltenen Amoghapasha Tsa Tsa

Verkauft

Amoghapasha Lokeshvara

Amoghapasha, zu Deutsch "Nicht-verfehlende Schlinge", ist eine spezielle vierarmige Erscheinungsform des Avalokiteshvara von zumeist weißer oder gelber Körperfarbe. Analog der sich den Lebewesen hilfreich entgegenstreckenden Hand des Avalokiteshvara hält er in der oberen linken Hand als sein bedeutendstes Attribut eine Schlinge [Skt. pasha], mit der er Lebewesen, die in den Leiden des Saṃsāra zu versinken drohen, zu retten vermag.

Mit der unteren Linken hält er hier einen Lotus. Die vor der Brust gehaltene Rechte hält mit der Geste des Arguments die Gebetsschnur. Die obere Rechte hält hier noch einen Zweig. Spätere Abbildungen stellen hier oft einen Dreizack dar.

Die zweite Aufnahme zeigt ein komplett erhaltenes Amoghapasha Tsa Tsa bei dem man die bei dem hier veröffentlichten Exemplar fehlenden Teile gut erkennen kann.

Lokeshvara ist ein alternativer Beiname des Bodhisattva Avalokiteshvara, der zahlreiche Emanationen im Vajrayana Pantheon hat. In einer davon ist er als Amoghapasa oder derjenige mit der unfehlbaren Schlinge bekannt.

Die Schlinge ist daher ein unveränderliches Attribut dieser Form des Bodhisattvas und wird normalerweise von der dritten Hand auf der linken Seite [von oben] gehalten. Die anderen Embleme oder Gesten sind [im Uhrzeigersinn von oben links): ein Buch, ein Lotus, ein Wassertopf, die lehrende Geste [gegen die Brust], die Geste der Nächstenliebe, der dreizackige Stab [tridandi] und die Geste der Anbetung.

Amoghapasha ist ein kompliziertes Gottheitsthema in der tantrisch-buddhistischen Ikonographie. In den meisten künstlerischen Darstellungen wird er leicht mit Avalokiteshvara verwechselt. Die beiden Gottheiten werden häufig von Gelehrten miteinander verschmolzen. Manchmal wird Amoghapasha als eine Form oder Emanation von Avalokiteshvara beschrieben und zu anderen Zeiten als eine Gefolgschaftsfigur, wenn Avalokiteshvara die zentrale Gottheit im Mandala ist.

Der Buddhismus kam frühestens im 7., einige meinen sogar erst im 8. Jh. aus Nordindien in das tibetische Hochland. Die tibetischen Könige Songtsen Gampo herrschten im 7. Jh und Tisong Detsen im 8. Jh. Diese Entwicklung ging zunächst aber nur langsam voran. Es dauerte drei Jahrhunderte, bis König Trisong Detsen im 8. Jh. den Buddhismus zur Staatsreligion Tibets erhob.

Die Grundlagen dieser Darstellung liegen in Indien und entsprechen einer buddhistischen Tradition. Die kaum noch lesbare Schrift ist eine indische, es sind auch einige tibetische Schriftzeichen zu erkennen.

Das Tsa-Tsa zeigt die Ikonographie der indischen Kunst des 10.-12. Jahrhunderts und entstand vermutlich in Guge [West Tibet]. Das erklärt die indischen Schriftzeichen im vermuteten Entstehungszeitraums dieses Objekts.

Im 9. Jh. verschwand der Buddhismus für 150 Jahre aus Tibet. Die Schriftzeichen auf diesen Tsa-Tsa haben mit den tibetischen Königen also nichts zu tun, da sie vorher regierten. Im Zuge der buddhistischen Neubekehrung durch Atisha [* 980 - † 1054] legte man auch tibetische Schriftzeichen auf Tsa-Tsas nieder. Zu dieser Zeit gab es aber in Tibet noch indischen Einflüsse, die indischen Schriftzeichen im vermuteten Entstehungszeitraums dieses Objekts begründen. Sie gingen aber ab den 11.Jh. kontinuierlich zurück was auch dazu führte, das indische Schriften zugunsten von reinen tibetischen Schriften verdrängt wurden.

Herkunft und Alter: 11. - 12.Jh. - Guge - West Tibet

Dieses Tsa Tsa wurde geweiht. Details ...


Vergleich: Quelle des Photos: Xiong & Li 2016: S. 114 [Abb. 52] XIONG, Wenbin & LI, Yizhi [eds. 2016]: 西藏文化博物馆丛书 [Xi zang wen hua bo wu guan cong shu]. Art of Tsa Tsa from Guge, Tibet. [Text in Chinesisch, Wiping Art Museum of Tibetan Culture Series, vol. 6]

EigenschaftWert
Maße: 9.2 × 6.4 × 2.4 cm
Versand: Paketversand aus Deutschland
Material: Gebrannter Lehm