1. Lotos Stupa [Padpung Tchörten]
Buddha Shakyamuni wird im Lumbini Garden bei Kapilavastu in Nord Indien im 6. Jahrhundert v. Chr. geboren. Den Legenden über diese Geburt zufolge begann das Baby, sieben Schritte vorwärts zu gehen, und bei jedem Schritt erschien eine Lotusblume auf dem Boden. Beim siebten Schritt, blieb er stehen und rief mit edler Stimme: »Ich bin das Oberhaupt der Welt, ich bin der Älteste in der Welt, ich bin der Erste in der Welt. Dies ist die letzte Geburt. Es gibt jetzt kein Werden mehr.«
2. Stupa des Herabstiegs aus dem Götterbereich [Lhabab Tchörten]
Die Mutter des Buddha, Mayadevi, wurde in einem himmlischen Bereich namens Tushita-Himmel wiedergeboren. Sie starb, bevor sie von seinen erlösenden Lehren profitieren konnte. Buddha beschloss, in die himmlischen Gefilde zu reisen, um sie zu finden. Er verbrachte dort drei Monate und lehrte sie den Weg zur Erleuchtung. Das Herabsteigen Buddhas danach zurück zur Erde aus diesem Bereich wird durch die vielen Stufen dieses Stupas symbolisiert.
3. Erleuchtungs Stupa [Dschangtschub Tchörten]
Nach 49 Tagen Meditation unter einem Bodhi-Baum in Bodhgaya verstand Buddha die wahre Natur aller Phänomene und erkannte, dass alle fühlenden Wesen ohne Ausnahme das gleiche Potenzial zur Erleuchtung, die »Buddha-Natur«, besitzen.
Der Erleuchtungsstupa verkörpert den entscheidenden Moment, als Siddhartha Gautama, der spätere Buddha, unter dem Bodhi-Baum Erleuchtung erlangte.
4. Ingangsetzen des Rades der Lehre [Tashi-Gomang Tchörten]
Dieser Stupa wurde anlässlich der ersten Belehrungen Buddhas gebaut. Nach seiner Erleuchtung ging Buddha nach Sarnath und gab dort im Gazellenpark seine ersten Belehrungen über die »Vier Edlen Wahrheiten«. Er setzte damit das Rad der Lehre [Dharma] zum ersten Mal in Gang. Über dem Eingangstor fast aller tibetisch buddhistischen Klöster findet man heute das Rad der Lehre flankiert von zwei Gazellen.
5. Stupa der großen Wunder [Tschothrul Tchörten]
Dieser Stupa verweist auf verschiedene Wunder, die der Buddha im Alter von 50 Jahren vollbrachte. Die Legende besagt, dass er die Ketzer aus Mara-Sand überwältigte, indem er sie in intellektuelle Auseinandersetzungen verwickelte und auch Wunder vollbrachte. Dieser Stupa wurde vom Königreich Lichavi zum Gedenken an dieses Ereignis errichtet.
6. Stupa der Versöhnung [Yendum Tchörten]
Als der Cousin des Buddha, Devadatta, eine Spaltung in der Versammlung der Mönche verursachte, versöhnten Shariputra und Maudgalyayana auf Bitten des Buddha die Mönche. Zum Gedenken an diese Tat errichteten die hingebungsvollen Menschen von Magadha diese Art von Stupa. Er wird auch Ödzer Chorten [Strahlender Stupa] oder Jam-ngoe Chorten [Stupa der wahren Liebe] genannt.
7. Stupa des vollendeten Sieges [Namgyal Tchörten]
Die Namgyal- oder Siegesstupa, die an die Zeit erinnert, als Mara, der Böse, versuchte, den Buddha zu überreden, die Welt zu verlassen, indem er die Lehre des Buddha über die Vergänglichkeit zur Unterstützung seiner Position benutzte. Anstatt in Maras Falle zu tappen, wies der Buddha dieses Ansinnen zurück und verbannte Mara, womit er den Sieg über Mara den Tod errang. Er verlängert sein Leben um drei Monate, nachdem einer seiner Jünger ihn angefleht hatte, noch nicht zu sterben.
8. Paranirvana Stupa [Nyadek Tchörten]
Als Gautama Buddha achtzig Jahre alt war und seit 45 Jahren sein Wissen über das Nirvana weitergegeben hatte, wurde er krank. Nur Gautama Buddhas Cousin und Buddha-Schüler Ananda wussten davon, während andere buddhistische Mönche an andere Orte geschickt wurden. Trotz der großen Schmerzen begann Gautama Buddha mit der Meditation, einer der wichtigsten buddhistischen Praktiken, und fand großen Trost. Mit seinen letzten Worten forderte der Buddha seine Anhänger auf, sich eifrig zu bemühen, die Erleuchtung zu erlangen.