Tibetische »Tsa Tsas« [oder »Tsha Tshas«] spielten bisher im Vergleich zu Thangkas und Statuen nur eine untergeordnete Rolle unter den Antiquitäten aus dem Himalaya. Aufgrund ihrer Größe und ihres Inhalts sowie der begrenzten Anzahl von Angeboten sind sie bei Sammlern nie auf große Aufmerksamkeit gestoßen. Dementsprechend werden sie von Auktionshäusern entweder gar nicht oder nur mit wenigen Losen in ihre Auktionen aufgenommen. Auch die erzielten Preise erreichen in der Regel nicht annähernd das Niveau anderer Antiquitäten aus dem Himalaya.
Sofern sie von ihren Stiftern in Höhlen oder Felsnischen deponiert wurden, haben die aus Lehm oder Ton gefertigten Tsa Tsas aufgrund der klimatischen Bedingungen keine lange Lebensdauer, was das Angebot dieser Tafeln natürlich erheblich reduziert. Sollten Tsa Tsas allerdings zur Füllung von Stupas unmittelbar nach ihrer Entstehung verwendet worden sein, können sie darin mehrere hundert Jahre unbeschädigt überstehen. Da luftgetrocknete Tsa Tsas meist nur eine kurze Lebensdauer besitzen wird die überwiegende Zahl aller Tsa Tsas gebrannt.
Inhaltlich sind Tsa Tsas ähnlich interessant wie Thangkas oder Statuen, da sie in der buddhistischen Ikonographie die gleichen Grundlagen und Vielfalt haben. Das bereits erwähnte geringere Interesse des Marktes an alten Tsa Tsas mit ihren derzeit vergleichsweise noch günstigen Preisen gibt Sammlern auch heute noch die Möglichkeit, ihre Tibet-Sammlungen mit authentischen alten Exemplaren zu ergänzen. Dies ist bei historischen Thangkas und erst recht bei den noch wertvolleren echten alten Bronzestatuen nicht möglich.
Das »Nischendasein« von Tsa Tsas hat gleichzeitig einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Es gibt so gut wie keine Fälschungen! Diese gäbe es nur, wenn dem notwendigen Aufwand ein positiver erwarteter Ertrag gegenüberstünde und gleichzeitig eine Nachfrage vorhanden wäre. Dies ist bei Tsa Tsas aber nicht der Fall. Der nicht ganz einfache Herstellungsprozess setzt das Vorhandensein geeigneter Stempelformen, Materialien und Kenntnisse in der aufwendigen »Produktion« voraus. So findet man im Internet nur sehr selten Angebote von »Doubletten«, was der Fall wäre, wenn Händler ihre Fälschungen auf dem Markt mit lukrativen Erfolgsaussichten anbieten könnten.
In seltenen Fällen kann es allerdings vorkommen, dass identische Tsa Tsa mehrfach angeboten werden. Dass muß kein Hinweis auf eine Fälschung sein, denn durch das Vorhandensein der Original Stempel wurden stets mehrere Exemplare des gleichen Tsa Tsas hergestellt. Das kommt um so häufiger vor, je jünger ein Tsa Tsa ist. Mit zunehmenden Alter wird das immer unwahrscheinlicher.
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