Die Verwendung von Siegeln kam wahrscheinlich aus China nach Tibet.
Durch die Einführung neuer Materialien, Muster und Anleitungen entwickelte sich bald eine eigene Herstellungstradition.
Bei den hier angebotenen Exemplaren handelt es sich um einzelne persönliche alte Siegel, die in der Vergangenheit tatsächlich verwendet wurden. Sie unterscheiden sich damit von den zahlreichen neuen Siegeln, die nur dekorativen Zwecken dienen und heute in großer Zahl vor allem in China hergestellt werden. Diese zeigen nur allgemeine Symbole ohne Bezug zum Besitzer.
Der obere schmale Teil des Siegels diente als Griff. Der darunter liegende schmale Mittelteil ist durchbrochen. Durch das entstandene Loch wurde ein Lederband gezogen, um es an der Kleidung des Besitzers zu befestigen. So hatte er das Siegel immer zur Hand und konnte es im Alltag zum Versiegeln seiner Dokumente verwenden.
Am oberen Rand der Siegelfläche sind häufig drei Punkte abgebildet. Sie stehen für das buddhistische Symbol Triratna, das für Buddha, Sangha [die Mönchsgemeinschaft] und Dharma [die buddhistische Lehre] steht. Diese Punkte zeigen auch dem des Schreibens unkundigen Besitzer den oberen Teil des Siegels an und verhindern so, dass der Siegelabdruck auf dem gesiegelten Dokument verkehrt herum erscheint.
Da die überwiegende Mehrheit der tibetischen Bevölkerung früher des Schreibens unkundig war, ersetzten Siegel die Unterschrift.
Das letzte hier abgebildete Siegel [Nr. 14] ist nicht alt, sondern ein neues Exemplar. Es wurde industriell in Serie hergestellt, vermutlich in China. Vergleichen Sie dieses neue Exemplar mit den anderen alten auf dieser Seite und Sie werden den Unterschied erkennen.
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