Auf der Vorderseite dieses außergewöhnlich fein gearbeiteten alten Gaus aus Silber ist oben das dreifache Cintamani Juwel abgebildet. Darunter links und rechts sieht man zwei chinesische Drachen. Unten in der Mitte ist ein »Kirtimukha« Gesicht zu erkennen.
»Kirtimukha« [deutsch etwa »glorreiches Gesicht«] bezeichnet in der indischen und südostasiatischen Kunst einen monströs fratzenartigen Kopf mit hervorquellenden Augen und weit aufgerissenem Maul, zumeist mit abstrahierter gespaltener heraushängender Zunge, der am Außendekor vieler Tempel oder über Eingangsportalen in Erscheinung tritt.
Eine populäre Legende aus dem Skanda Purana berichtet, dass die von Shiva mit seinem »dritten Auge« geschaffene Kreatur »Jalandhara« auf Geheiß des Gottes sich selbst verzehrte, wobei sie bei ihrem Schwanz begann. Als sie das Mahl beinahe beendet hatte, gab Shiva ihr den Namen Kirtimukha.
Es gibt zwei Besonderheiten bei diesem Gau. Normalerweise wird Kirtimukha stets oben dargestellt, hier erscheint er aber unten, da man es offensichtlich vorgezogen hat, das dreifache Juwel oben in der Spitze abzubilden. Interessant ist auch, dass man die Köpfe der beiden Drachen jeweils vom Wunschjuwel abgewandt hat. Man wollte offensichtlich den Eindruck vermeiden, als ob sie das Glückssymbol fressen wollen.
Es handelt sich um eine hervorragenden Arbeit eines erfahrenen Meister der Silberschmiedkunst. Die Silberoberfläche des Gaus ist angelaufen. Es ist zwar möglich, sie durch Polieren mit einem Silberputzmittel wieder zum Glänzen zu bringen. Das würde aber den antiken Charakter des Gaus zerstören.
Der Erhaltungszustand ist altersgemäß. Der ursprünglich komplett umlaufende Perlrand ist leider auf der linken Seite des Gaus im Laufe der Jahre abhanden gekommen. Vorder- und Rückseite sind durch jahrelangen Gebrauch leicht abgenutzt. Die Rückseite ist etwas fleckig.
Auf der Suche nach wertvollen Inhalten wurden nach der chinesischen Besatzung Tibets ab 1950 Gaus häufig geöffnet. Wie bei den meisten heute noch vorhandenen Gaus ist die Füllung dadurch verloren gegangen, auch dieser Gau ist leer. Die letzte Detailaufnahme zeigt eine nachträgliche Füllung mit einem Cintamani Tsagli.
Eigenschaft | Wert |
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Maße: | Ø 8.7 x 3.0 cm |
Preis: | 235 € |
Versand: | Paketversand aus Deutschland |
Farbe: | Silber |
Material: | Vorderseite Silber, Rückseite Kupfer |
Alter: | frühes 20. Jh. |
Hohe Auflösung: | Anzeige [1.3 MB, 2542 x 2831 px.] |
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