Dharmapala Thangka CentreIconography


Tibetische Ikonographie

Citipati

Citipati ist eine Beschützergottheit oder Dharmapala im tibetischen Buddhismus und im Vajrayana-Buddhismus des Himalayas. Sie besteht aus zwei skelettartigen Gottheiten, einer männlichen und einer weiblichen, die beide wild tanzend mit ineinander verschlungenen Gliedmaßen in einem Halo aus Flammen, die den Wandel repräsentieren, dargestellt werden. Die Citipati soll eine der fünfundsiebzig Formen des Mahakala sein. Ihr Symbol soll sowohl den ewigen Tanz des Todes als auch das perfekte Bewusstsein darstellen. Sie werden sowohl als zornvolle Gottheiten, als auch als wohlwollende Beschützer von grimmiger Erscheinung angerufen. Der Tanz der Citipati wird in Tibet zweimal jährlich zelebriert.

Die Citipati sollten nicht mit den Skelett-Tänzern der tibetisch-buddhistischen Cham-Tanz-Tradition verwechselt werden.

Legende

Die Citipati waren ein Paar von Asketen, die in der Nähe eines Friedhofs meditierten. In ihrem tiefen Zustand der Meditation bemerkten sie einen Dieb nicht, der sich an sie herangeschlichen hatte. Der Dieb enthauptete sie und warf sie in den Dreck, woraufhin sie die nächste Stufe der asketischen Praktiken erreichten. Wütend über die Tat schwor der Citipati dem Dieb Rache und wurde zum Erzfeind von Dieben und anderen Verbrechern.

Der Citipati kann Friedhöfe nicht verlassen und kann nur Diebe ergreifen, die sie durchqueren. Während sie auf Verbrecher warten, vertreiben sich die Citipati die Zeit mit Tanzen und Blasen von Hörnern, ein Ritual, das von tibetischen Mönchen zweimal im Jahr nachgestellt wird. Ihr Tanz dient auch als Symbol für Tod und Wiedergeburt, denn die Citipati bestehen aus beiden Hälften des menschlichen Körpers, dem männlichen und dem weiblichen, und ihre skelettartige Form erinnert an die Vergänglichkeit des Lebens und den ewigen Wandel.

Der Citipati ist ein Beschützer der Friedhöfe und ist als Herr des Friedhofs oder Herr des Krematoriums bekannt. Der Citipati implizierte eindeutig eine Warnung an den Tantrismus, und es wird angenommen, dass er zu einer Möglichkeit wurde, als sich der tibetische Buddhismus vom Tantrismus oder Guhyasamāja Tantra trennte. Im Mahayana-Buddhismus konnte die Citipati sowohl als »Śīla Pāramitā« als auch als »Dhyāna pāramitā« interpretiert werden.

Quelle: Wikipedia