Der Satz der acht glückverheißenden Symbole ist im buddhistischen Tibet am beliebtesten. Im Sanskrit sind sie als Ashtamangala bekannt, wobei ashta »acht« und mangala »verheißungsvoll« bedeutet. Tibetisch བཀྲ་ཤིས་རྟགས་བརྒྱད »tashi tags gya«. »Tashi« heißt »glückverheißend«, «tags» Zeichen oder Symbol und »gya« acht.
Der Schirm
Der juwelenbesetzte Sonnenschirm [Sanskrit: »chatra«, tibetisch: »gdugs«] ähnelt in seiner rituellen Funktion einem Baldachin.
Er steht für den Schutz der Wesen vor schädlichen Kräften und Krankheit. Er repräsentiert den Baldachin oder das Firmament des Himmels und damit die Weite und Entfaltung des Raumes und des Elements Äther.
Er repräsentiert die Ausdehnung, Entfaltung und schützende Qualität der Sahasrara: alle nehmen Zuflucht zum Dharma unter dem Schutz des Sonnenschirms.
Zwei Goldene Fische
Die Zwei goldenen Fische [Sanskrit: »gaurmatsya«, tibetisch: »gser na«] Die die Glückseligkeit aller fühlenden Wesen werden durch die beiden Fische symbolisiert.
Sie repräsentierten ursprünglich die beiden wichtigsten heiligen Flüsse Indiens - den Ganges und den Yamuna. Diese Flüsse sind mit den Mond- und Sonnenkanälen verbunden. Sie haben Bedeutung in Hindu-, Jain- und Buddhismus, aber auch im Christentum [das Zeichen der Fische, die Speisung der Fünftausend].
Im Buddhismus symbolisieren sie das Glück, da sie sich im Wasser völlig frei bewegen können. Sie stehen für Fruchtbarkeit und Überfluss.
Lotosblume
Lotosblume [Sanskrit: »padma«, tibetisch »pad ma«] repräsentiert die ursprüngliche Reinheit von Körper, Sprache und Geist, die über den schlammigen Wassern von Anhaftung und Begehren schwebt.
Obwohl die Lotuspflanze ihre Wurzeln im schmutzigen Schlamm auf dem Grund eines Teiches hat, liegt seine Blüte makellos rein über dem Wasser. Jeglicher Schmutz perlt an ihr ab.
Die Schatzvase
Schatzvase [Sanskrit: »kalasa«, tibetisch: »bum pa«] oder auch Lebenswassergefäß birgt den Schatz der Wünsche.
Sie steht für Gesundheit, Langlebigkeit, Reichtum, Wohlstand, Weisheit und das Phänomen des Raumes. Die Schatzvase oder der Topf symbolisiert die unendliche Qualität der Dharma-Lehre des Buddha: Egal wie viele Lehren er teilte, der Schatz wurde nie geringer.
Sieges Banner
Der Sieges Banner - »Dhvaja« [Sanskrit: »Chatra«, tib.: »rgyal mtshan«] war ein militärischer Standard der altindischen Kriegsführung.
Das Symbol repräsentiert den Sieg Buddhas über die vier Maras [Unheil / Teufel], oder Hindernisse auf dem Weg der Erleuchtung. Diese Hindernisse sind Stolz, Verlangen, beunruhigende Emotionen und die Angst vor dem Tod.
Knoten der Unendlichkeit
Der Knoten der Unendlichkeit [Sanskrit: »srivatsa«, tibetisch: »dpal be«] bezeichnet »das Glück verheißende Zeichen, das durch eine gewellte Schlinge dargestellt wird, die symbolisch für die Liebe steht«. Er ist ein Symbol für die endgültige Einheit von allem.
Darüber hinaus repräsentiert es die Verflechtung von Weisheit und Mitgefühl, die gegenseitige Abhängigkeit von religiöser Lehre und säkularen Angelegenheiten, die Vereinigung von Weisheit und Methode, die Untrennbarkeit von »nyat« [= »Leere«] und die »voneinander abhängige Entstehung« sowie die Vereinigung von Weisheit und Mitgefühl in der Erleuchtung.
Das weiße rechtsdrehende Muschelhorn
Das Weiße Rechtsdrehende Muschelhorn [Sanskrit: »sankha«, tibetisch: »dung«] repräsentiert den schönen, tiefen, melodiösen und durchdringenden Klang der buddhistischen Lehre [»Dharma«], der die Schüler aus dem tiefen Schlummer der Unwissenheit erweckt und sie dazu drängt, ihr eigenes Wohlergehen zum Wohle anderer zu erreichen.
Vernutlich war die Muschelschale ursprüngliche eine Horntrompete - in alten indischen mythischen Epen tragen Helden diese Muschelhörner. Auch der hinduistische Gott Vishnu besaß ein Muschelhorn als eines seiner Hauptembleme.
Das Rad der Lehre
Das »Rad der Lehre« oder auch oder »Rad des Gesetzes« - »Dharmachakra« [Sanskrit: »cakra«, tibetisch: »khor lo«] repräsentiert Gautama Buddha und die buddhistische Lehre [= »Dharma«].
Dieses Symbol wird häufig von tibetischen Buddhisten verwendet. Nepalesische Buddhisten verwenden das Rad des Gesetzes in den acht glücksverheißenden Symbolen nicht.