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9.6 Die Diamant und Mutterleib Mandalas

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Diamant und Mutterleib Mandalas

Original Bild: Japan, Kamakura Periode, 13. - 14. Jahrh.

von den frühen buddhistischen Mandalas sind die Diamant und die Mutterleib [Sanskrit: "Garbhadhatu", japanisch "Taizo-kai"] Mandalas der Shingon Schule in Japan die am besten dokumentierten und erforschten Mandalas. Beide besitzen in ihrem Aufbau Parallelen zu verschiedenen Versionen des Mandalas der acht großen Bodhisattvas. Ein Buddha im Zentrum umgeben von den acht großen Bodhisattvas bildet das Zentrum des Mandalas und ein neunfaches Arrangement wiederholt sich auch im Aufbau des Diamant Welt Mandalas.

Beispiele beider Mandalas sollen im frühen neunten Jahrhundert von China nach Japan von Kukai [774 - 835] gebracht worden sein. Mit Ausnahme eines Diamant Welt Mandala des achten Jahrhunderts auf einem geschnitztem Sarg, der bei einer Ausgrabung in einer unterirdischen Kammer im Famensi Kloster in der Nähe von Xian in den frühen 80er Jahres des vergangenen Jahrhunderts gefunden wurde, sind heute keine chinesischen Exemplare mehr bekannt.

Kukai wird heute als Gründer der Shingon Schule in Japan verehrt. Er ist auch unter dem Namen "Kobo Daishi" bekannt. Die Lehren und Ikonographien dieser Schule sind in zeitgenössischen Werken hervorragend dokumentiert. Gemäß dieser Tradition werden Mutterleib und Diamant Mandalas zusammen als Paar aufgehangen und im Osten und Westen des des Altars im inneren Bereich eines Tempels platziert.

Das Mutterleib Mandala symbolisiert die Chance auf die Buddhaschaft in der Welt wie sie durch einen praktizierenden Anhänger erreicht werden kann. Das Diamant Mandala hingegen ist ein Führer für die spirituelle Praxis, die zur Erleuchtung führt. Jedes Mandala basiert auf einen unterschiedlichen Text. Das Mutterleib Welt leitet sich aus einer Version der Mahavairochana Sutra ab, die von im achten Jh. von Subhakarasimha [637 - 735] vom Sanskrit ins Chinesische übersetzt wurde. Das Sarvatathagatatattvasamgraha Sutra ist die Grundlage für dieses Mandala. Der Text wurde von Amoghavajra [705 - 774] in der gleichen Zeit übersetzt. Diese beiden Mönche werden zusammen mit Vajrabodhi [669 - 741] als Gründer des esoterischen Buddhismus in China verehrt. Ihre Reise durch Süd-, Südost- und Zentral asien verdeutlichten die internationale Bedeutung der buddhistischen Kultur in der Zeit des 7. bis 9. Jh. und veranschaulichen die Übertragung des Yoga Tantras zu dieser Zeit.

Die ältesten erhalten gebliebenen Japanischen Versionen dieser Mandalas, [bekannt unter dem Namen" Takao Mandaras] werden im Tingo-ji Temple in Kyoto aufbewahrt. Die Bilder sind in Gold und Silber auf Purpur gefärbten Damast gemalt. Von diesen beiden Rollbildern wird angenommen, dass sie im Auftrag des Kaisers Junna [823 - 834] von Kukai angefertigt wurden. Zwei ähnliche Bilder aus der zweiten Hälfte des neunten Jahrhunderts im To-ji Tempel in Kyoto sollen Kopien der chinesischen Mandalas die im Auftrag des Kaisers Montoku [850 - 858] gemalt wurden sein Sie unterstreichen die lange Tradition dieses Mandalapaares in Japan.

Zahlreiche spätere Beispiele, wie die aus dem späten 13. oder früheren 14. Jh. des Brooklyn Museum oder ein Set aus der Muromachi-Periode der Memor Gallery, so wie verschiedene detaillierte ikonographische Zeichnungen dieser beiden Mandalas sind bekannt.