Dharmapala Thangka CentreSchool of Thangka Painting


5.32 Kalachakra Mandala [2]

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Im Nishpannayogavali ist das Kalachakra Mandala ist sehr ausführlich beschrieben. Dennoch bietet dieses Gemälde aus dem Musée Guimet bestimmte Varianten des Sanskrit-Textes. Im Zentrum des Mandala, innerhalb der ersten Einfriedung, befindet sich ein vielfarbiger Kalachakra. Er hat vier Gesichter und 22 Arme anstelle der üblichen 24. In intimer Vereinigung tanzt er mit seiner Gefährtin, der achtarmigen weiblichen Gottheit Vishvamata. Um sie herum sind in jedem der acht Lotosblütenblätter weibliche Gottheiten mit je vier Gesichtern und acht Armen zu sehen. Ihre einzelnen Handattribute werden nicht gezeigt.

Die zweite Einfassung zeigt 8 sich umarmende Paare. Die männlichen Gestalten besitzen jeweils drei Köpfe und sechs Arme; ihre Gefährtinnen sind ähnlich dargestellt. Im Sanskrit-Text sind in den 4 Himmelsrichtungen jeweils in der Mitte einer Seite vier Transzendente Buddhas mit ihren Gefährtinnen plaziert. Die Gefährtinnen, in Vereinigung mit den 4 Buddhas befinden sich in den Ecken der unmittelbaren Schnittachsen. In diesem Fall dominieren die Gefährtinnen, bei den vorher beschriebenen Paaren die Buddhas. Alternierend mit 8 Gefäßen heben sich diese acht Gottheitenpaare vor dem dunkelblauen Hintergrund ab. Die Gottheiten nehmen den ihnen durch die kanonischen Schriften zugewiesenen Platz ein und erscheinen gleich darauf erneut in der dann folgenden Zwischenrichtung. Ein schwarzer A moghasiddhi, hier in Dunkelblau wiedergegeben, wird in Vereinigung mit einer gelben Lochana, hier orange-rosa abgebildet, z.B. im Osten [im unteren Teil] dargestellt und erscheint dann ein weiteres Mal im Südosten [i.d. linken unteren Ecke].

Die dritte Einfassung ist komplizierter. Hier sind vier Siegestore dargestellt, die jeweils von einer zornvollen Gottheit in Vereinigung mit einer weiblichen Gottheit beschützt werden. Jeweils zu beiden Seiten der Tore und in den Ecken befinden sich insgesamt zwölf Bodhisattvas in Umarmung mit Gefährtinnen. Sie repräsentieren die unterschiedlichen Sinne. Genauso wie in der zweiten Einfassung ist jedes Bodhisattva Paar zweimal dargestellt, wobei die weibliche Gestalt jeweils dominiert. Im Nishpannayogavali wird beschrieben, daß die Tore mit je zwei Säulen versehen seien. Ihre Fundamente tragen in jeder Himmelsrichtung die »weiblichen Gottheiten der Religion«. Die Siegestore haben je drei Stockwerke, von denen jedes mit einem eigenen Dach versehen ist; das vierte Stockwerk, das als Etage des Dharma-Rades bekannt ist, ist jedoch unbesetzt. Bis zu dieser Einfassung befinden sich alle Gottheiten im Mandala-Palast des Geistes.

Die vierte Einfassung wird Mandala-Palast der Sprache [vanmandala] genannt. Im Zentrum jeder der acht voll erblühten Lotospflanzen sind eine männliche und eine weibliche Gottheit in enger Umarmung plaziert; in den vier Himmelsrichtungen sind sie in Rot vor rotem Hintergrund und in den Zwischenrichtungen in Rot vor weißem Hintergrund dargestellt. Eigentlich müßten die Lotosblüten, die auf die vier Himmelsrichtungen ausgerichtet sind, durch die mehrstöckigen Tore der dritten Einfassung verdeckt werden, doch zeigt der Künstler sie so, als seien die vierstöckigen Tore durchsichtig. Jede Gottheit innerhalb der Lotosblüten hat einen Kopf und vier Arme, ihre Attribute werden nicht dargestellt. Im tantrischen Text wird beschrieben, daß um jedes zentrale Paar acht vierarmige weibliche Gottheiten der Sprache - also insgesamt 64 - auf je einer geöffneten Lotosblüte stehen, vereinigt mit 64 zornvollen männlichen Gottheiten in Kriegerhaltung. Die dreistöckigen Tore dieser Einfassung bewohnen kleine Gottheiten unbestimmten Geschlechts. Jedes Tor wird von einem zornvollen Gottheitenpaar beschützt, das auf einem Karren sitzt, den ein Tier zieht.

Die fünfte und größte Einfassung - oder das dritte Gebäude - bildet den Mandala-Palast des Körpers [kayamandala]. Sie zeigt zwölf Lotosblüten, die die zwölf Monate repräsentieren. Das runde Zentrum jeder Lotosblüte wird von einem Gottheitenpaar besetzt, in dem der männliche Partner dominiert. Um das Zentrum herum befinden sich 28 Blüten, in denen je eine weibliche Tagesgottheit ruht. Die Siegestore der fünften Einfassung sind die größten und prächtigsten aller Tore. Alle drei Stockwerke sind von Gottheiten besetzt; auf zwei Dächern stehen Gefäße, auf den beiden anderen je ein zornvolles Gottheitenpaar auf einem Karren. Der Ring um die architektonische Anlage herum repräsentiert die vier Elemente. Er ist die sechste Einfassung, genannt die brennende Erde

Source G. Béguin

Das antike Original dieses Mandalas gehört zur Sammlung des Musée Guimet, Paris und entstand am Ende des 16. Jahrhunderts in den tibetischen Zentralregionen. Es ist veröffentlicht in "Weisheit und Liebe - 1000 Jahre Kunst des tibetischen Buddhismus", Seite 376, [Nr. 156].


EigenschaftWert
Maße: 125 x 178 cm
Preis: auf Anfrage
Versand: Paketversand aus Nepal oder Deutschland
Farbe: Rotgrund
Material: Natürliche Mineral Farben